Notdienst
Für echte Notfälle stehen wir Ihnen während unserer Öffnungszeiten jederzeit mit vollem Einsatz zur Verfügung!
Tipp: Rufen Sie uns an und geben Sie uns kurz die wichtigsten Informationen durch. So können wir alles für Sie und Ihr Tier vorbereiten, um Ihnen eine schnellstmögliche Versorgung zu gewährleisten.
Notdienstliche Versorgung
Sollten Sie uns nicht erreichen können oder unsere Praxis bereits geschlossen sein, wenden Sie sich bitte telefonsich an den unten genannten Notdienstring Altenkirchen-Westerwald um sich anzumelden, dieser steht Ihnen 07:00-20:00 zur Verfügung.
Außerhalb dieser Uhrzeiten wenden Sie sich bitte an den Tierärztlichen Notdienst Rheinland Pfalz, des Qualitätsverbund der Tierkliniken in Rheinland-Pfalz, oder an eine geöffnete Tierklinik in Ihrem Umkreis.
Bitte beachten Sie, dass Notfälle immer nach Dringlichkeit behandelt werden. Sollte es sich somit nur um eine Kleinigkeit handeln kann es sein, dass das Problem auch bis zu dem nächsten Werktag warten muss.
Desweiteren sind umliegende Kliniken und Praxen dazu verpflichtet, außerhalb der normalen Öffnungszeiten eine erhöhte Notdienstgebühr zu berechnen!
Weitere Informationen
Wie Sie der Information oben entnehmen können wurde der tierärztliche Notdienst unter den teilnehmenden Praxen aufgeteilt, wie Sie es zum Beispiel auch vom Apotheken-Notdienst kennen. Unsere Praxis hat sich im Februar 2022 diesem Notdienstring angeschlossen.
So haben Sie die Möglichkeit von 07:00-20:00 stets einen Tierarzt zu erreichen.
Die zeitliche Einschränkung des Notdienstes ist unter anderem auf das Arbeitsschutzgesetz, aber auch auf den zunehmenden Personalmangel in der Tiermedizin zurückzuführen. Tierärztliche Praxen und Kliniken arbeiten oftmals schon am Limit. Auch unsere tiermedizinischen Fachangestellten, die scheinbar hundert Jobs auf einmal erledigen (Tierpfleger, Kundenbetreuung, OP-Assistenz, Apothekenführung, Anästhesisten, Büroangestellte, Schriftführer, Reinigungskraft usw.), arbeiten oftmals an der Mindestlohngrenze und lassen uns Tierärzte auch nicht im Stich, wenn die Mittagspause mal wieder durchgearbeitet wird, oder der Dienst länger dauert. Wie auch wir Tierärzte fiebern unsere Angestellten mit jedem Fall mit. Man leidet mit dem Besitzer, wenn diese gezwungen sind sich endgültig von ihrem Tier zu verabschieden und versucht sich diese Trauer beim nächsten Patienten natürlich nicht anmerken zu lassen. Der geringe Verdienst, der starke psychische Druck und auch die Tatsache, dass man den Unmut mancher Besitzer als erste Instanz abbekommt, veranlasst viele gute und fachlich kompetente tiermedizinische Fachangestellte dann doch zum Berufswechsel.
Damit möchten wir uns nicht beschweren, sondern ein wenig Licht in den fortschreitenden Personalmangel in der Tiermedizin bringen. Denn bis mitten in der Nacht einen Notfall versorgen und am nächsten Tag wieder fit, fröhlich und gut gelaunt vor Ihnen stehen und konzentriert die nächste OP angehen zu können, dies ist nur bedingt bzw. nur für kurze Zeit möglich und auf lange Sicht nicht mit der eigenen Familie, den eigenen Tieren und vor allem der eigenen Gesundheit zu vereinbaren. Deswegen suchen immer mehr Kollegen und Kolleginnen (25-50%) nach dem Studium einen Arbeitsplatz weit ab von Klinik und Praxisalltag.
Ganz neu ist diese Entwicklung natürlich nicht, aber es gibt etwas anders, das sich grundlegend geändert hat: das Patientenaufkommen.
Immer mehr Menschen sind Haustierhalter und als Tierarztpraxis begrüßen wir diese Entwicklung natürlich, denn auch für uns ist das Zusammenleben mit den eigenen Tieren nicht wegzudenken. Gerade Corona hat jedoch dafür gesorgt, dass viele Tiere vielleicht etwas übereilt aufgenommen wurden und die Besitzer noch keine Erfahrung haben. Dies zeigt sich besonders stark im Notdienst. Denn nur wenige Fälle, die im tierärztlichen Notdienst vorgestellt werden, sind auch wirkliche Notfälle. Gerade die Tierkliniken sind jedoch oft bemüht niemanden abzuweisen, sodass die Magendrehung zusammen mit einem Dorn in der Pfote, einer leichten Lahmheit und einem schon seit 3 Wochen andauernden unveränderten Husten im Wartezimmer sitzt. Vielleicht denken einige von Ihnen jetzt, wieso geht man denn mit einem der letzten drei genannten Probleme in den Notdienst? Während andere wahrscheinlich selbst schon in der Situation waren, weil sie sich einfach Sorgen machen. Dafür hat jeder Tierbesitzer- so auch wir – natürlich sehr viel Verständnis, aber es lässt sich leider nicht bestreiten, dass die drei Tiere die kein Notfall sind, die Behandlung des einen Notfalls erschweren. Und sei es nur, weil nicht genügend Personal da ist, um die Tür aufzumachen, die Kunden in Empfang zu nehmen und die Daten einzutragen, ohne dass mindestens eine helfende Hand am Notfall fehlt.
Wobei handelt es sich denn aber nun um einen Notfall?
Leider haben auch Notfälle viele Gesichter, jedoch möchten wir hier zumindest einige Beispiele nennen:
- Atemnot
- Bewusstseinsverlust
- Kreislaufzusammenbruch
- unstillbare Blutungen (z.B. starkes Bluten trotz Verband)
- Krampfanfälle
- Verdacht der Fremdkörper- oder Giftstoffaufnahme
- schwere Verletzungen (z.B. durch einen Verkehrsunfall, Verbrennungen usw.)
Was zum Beispiel ist kein Notfall?
- eingerissene Kralle
- Zeckenbiss
- leichte Lahmheit
- Symptome, die schon seit Tagen/Wochen andauern und sich nicht akut verschlechtert haben
- Erbrechen bei gutem Allgemeinbefinden
- Durchfall bei gutem Allgemeinbefinden
Heißt, das ich muss mit meinem Tier dann gar nicht zum Tierarzt? Jain, denn auch eine eingerissene Kralle kann weh tun, die anhaltende Lahmheit sollte abgeklärt werden, genauso der Durchfall und das Erbrechen, wenn es wiederkehrend ist. Dies hat jedoch Zeit bis zur regulären Terminsprechstunde.
Welche Maßnahmen können Sie ergreifen, um einen nächtlichen Notfall zu vermeiden?
- Warten Sie nicht zu lange mit einem Tierarztbesuch! Sollte Ihnen etwas ernsthaft Sorge bereiten, warten Sie nicht darauf, ob es „vielleicht noch besser wird“, sondern sichern Sie sich zeitnah einen Termin in der Praxis oder Klinik.
- Gerade tierische Senioren entwickeln sich schnell zu einem Notfall. Achten Sie daher auf eine gute Vorsorge-Untersuchung (Routine Blutbild, ggf. Röntgen oder Ultraschall) einmal im Jahr.
- Wenn ein Problem schon länger besteht, lassen Sie es abklären, oder suchen Sie zumindest das Gespräch mit dem Praxisteam, auch wenn eine große Diagnostik für Sie vielleicht nicht möglich ist.
- Seien sie flexibel. Ihr Haustierarzt hat geschlossen oder steckt gerade in einer OP? Fragen Sie in der nächstgelegenen Praxis nach einem Termin um ihr Tier behandeln zu lassen.
- Ändern Sie Fütterung und „Überwachung“ Ihres Tieres. Gerade für Berufstätige ist es oftmals schwer sich an die normalen Öffnungszeiten der Praxis zu halten, weil man Probleme ggf. erst nach Feierabend oder am Wochenende sehen kann. Abhilfe kann in diesem Fall zum Beispiel eine Kamera schaffen, die Ihnen ermöglicht auch in der Zeit, wo Sie nicht zu Hause sind immer wieder einen Blick auf ihr Tier zu werfen, sodass seltsames Verhalten oder leere Futterschüsseln schon früher erkannt werden.
Gerade für Hunde ist jedoch auch die Fütterungszeit selbst entscheidend. Vermeiden Sie eine zu späte Fütterung, sodass mögliche Probleme schon früh und nicht erst zu spät in der Nacht auftreten. Auch kleine Futterportionen über den Tag verteilt (zum Beispiel durch einen Futterautomaten mit Timer), sowie das Vermeiden von Toben und Spielen nach der Fütterung können hilfreich sein, um einer Magendrehung vorzubeugen.
- Erarbeiten Sie zusammen mit Ihrem Tierarzt eine „Hausapotheke“ für Ihr Tier. Nicht nur für Hund und Katze, sondern auch für kleine Heimtiere, wie Kaninchen und Meerschweinchen ist diese oftmals sehr hilfreich.
- Sollte eine Geburt ins Haus stehen, dann fragen Sie Ihren Tierarzt nach einem Notfallkontakt, oder machen Sie sich frühzeitig auf den Weg nach Gießen, Hofheim oder Stommeln, wenn der Geburtsverlauf gestört sein sollte.
- Beobachten Sie das Fress-, Kot- und Urinverhalten Ihres Tieres so genau wie möglich, um Probleme zu erkennen, noch bevor sie zu einem Notfall werden.
Weitere Informationen finden sie auch HIER.
Mit diesen Leitfäden und Maßnahmen können Sie ihrer Tierklinik oder Tierarztpraxis die Versorgung von Notfällen erleichtern, sodass auch ihr Vierbeiner in einer Notsituation bestmöglich versorgt werden kann.
Wir hoffen Ihnen mit diesen Informationen ein wenig weitergeholfen zu haben und bedanken uns ganz herzlich bei der Tierklinik Betzdorf, dass diese auch weiterhin für tierische Notfälle zur Verfügung steht.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr Praxisteam der Heim- und Kleintierpraxis Wagner